Mit einem Atriumhaus können sich Bauherren in besonderer Art und Weise den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen. In der Regel besteht das Atrium aus viel Glas, sodass es den Anschein erweckt, die Natur ins Haus zu holen. Mit unserem Ratgeber möchten wir Tipps rund um das Atrium geben, auf die Kosten sowie auf die Vor- und Nachteile näher eingehen.
Atriumhäuser sind Gebäude, welche einen nach oben geöffneten zentralen Raum (Innenhof), welcher als Atrium bezeichnet wird, haben. Mittels einer Öffnung im Dach des Hauses gelangt das Licht von der Mitte in den angrenzenden Raum, sodass Atriumhäuser im Grunde nach außen komplett fensterlos gebaut werden können. Der Innenhof als Mittelpunkt kann wahlweise offen oder überdacht gestaltet werden.
Der heutige Haustyp Atriumhaus geht auf die antiken römischen Häuser zurück und hat auch in vielen anderen Kulturen weltweit eine lange Tradition. Ursprünglich wurden die angrenzenden Räume nicht rechteckig, sondern kreisförmig um den zentralen Raum angeordnet. In der damaligen Zeit galt der Innenhof nicht nur als Verkehrsfläche für Mensch und Tier, sondern auch als Kochstelle des Hauses.
Schon im alten Ägypten wurden die rechteckigen Hofhäuser mit einem Innenhof gebaut. In der Antike wurden die Innenhöfe durch Säulengänge (Portiken) oder Arkadengänge optisch aufgewertet. Dank des Säulengangs konnten auch bei schlechtem Wetter alle Räume trockenen Fußes erreicht werden.
In der italienischen Kultur sorgten die Etrusker für das Bekanntwerden der Hofhäuser. Auch heute sind in Pompeji noch viele Häuser mit einem Atrium zu finden. In der bekannten Villa Urbana, einem Luxus-Wohngebäude auf dem Land, wurde auch später das Atrium integriert.
Beim Hofhaus, wie das Atrium auch genannt wird, profitieren die Bewohner von einer Reihe von Vorteilen. Da keine andere Bauform diese Vorteile in sich vereinen kann, bietet sich das Atriumhaus für den ausgefallenen Wohnstil an. Wir haben uns die verschiedenen Vorteile genauer angeschaut.
Dank des Atriums entsteht bei einem Bungalow mit entsprechendem Grundriss im Hof eine Fläche, die für maximale Privatsphäre sorgt. Das Atriumhaus als Einfamilienhaus ist somit die Alternative zum Reihenhaus, bei dem Terrasse an Terrasse grenzt und von Privatsphäre keine Rede sein kann. Durch das Atrium müssen die Bewohner sich nicht mit den grundstücksnahen Nachbarn beschäftigen, denn der Gartenbereich erschließt sich nach innen, sodass für ausreichend Ruhe gesorgt ist.
Neben der bereits erwähnten Ruhe bietet der Innenhof auch einen entsprechenden Windschutz. Dank des Atriums kann die Familie sich von der Außenwelt abschotten, was sowohl akustisch als auch mental möglich ist. Selbst in einer stark frequentierten Innenstadt bietet der Hof seinen Besitzern ein Stück Natur, der nicht nur abgeschirmt von draußen, sondern auch windgeschützt ist, was in Zeiten des Klimawandels durchaus ein Highlight ist.
Die großen Fenster und Glasfronten im Hof bieten zusätzlich Licht für die angrenzenden Räumlichkeiten. Dies ist nicht unwichtig, wenn Bauherren gemeinsam mit dem Architekten entschieden haben, die Außenseiten des Hauses fensterlos oder nur mit wenigen Fenstern zu gestalten. Das Haus bekommt so einen zusätzlichen Sicherheitsaspekt. Bei einem Einfamilienhaus können durch den Grundriss die bodentiefen Fenster so in den Innenhof integriert werden, dass das komplette Haus mit Tageslicht versorgt werden kann.
Nicht zu vergessen, beim Hofhaus ist die zusätzliche Sicherheit. Die mögliche fensterlose Fassade des Hauses bietet Einbrechern keine Angriffsfläche und der Innenhof ist in der Regel von außen nicht zu erreichen.
Vermutlich wird in unseren Breitengraden kein Atriumhaus ohne Fenster an den Außenwänden gebaut, dennoch besteht die Möglichkeit so für eine erhöhte Sicherheit zu sorgen, ohne auf natürliches Tageslicht verzichten zu müssen.
Neben den erwähnten Aspekten steht das Atriumhaus auch für eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten. Zum einen kann im Innenhof bzw. im Garten viel Zeit mit Freunden und Bekannten verbracht werden und zum anderen bietet der Innenhof Saunafreunden die Möglichkeit nach dem Saunagang direkt ins kühle Nass abzutauchen und sich dann im Ruhebereich zu entspannen – ohne Störung von außen. Des Weiteren können Kinder im Atrium nicht nur geschützt, sondern auch unter Beobachtung viel Zeit an der frischen Luft verbringen.
Bauherren kennen jetzt die Vorteile, die ein Atriumhaus mit sich bringt. Vor einer endgültigen Entscheidung ist es ratsam, sich auch mit den Nachteilen zu beschäftigen. Wir haben uns einige davon näher angeschaut.
In der warmen Jahreszeit kann ohne Wenn und Aber der Innenhof bestens genutzt werden. Vollkommen anders sieht das bei Regen und erst im Winter aus. In dieser Zeit wird die Familie sich mit Sicherheit nicht so oft im Garten aufhalten.
Damit es nicht zu großen Schattenbereichen im Innenhof kommt, muss schon beim Erstellen der Grundrisse für ein Atriumhaus auf die perfekte Lage und die Höhe des Atriums geachtet werden. Wird dies nicht beachtet, dann bietet das Atrium nur wenig an Wohlfühlatmosphäre, auch in den Sommermonaten, da nur wenig Licht direkt vom Himmel einstrahlen kann.
Das Haus mit dem innenliegenden Freibereich verfügt über zusätzliche Außenwände, die aufgrund der Glasfronten nicht optimal gedämmt werden können. Dies sorgt für höhere Heizkosten als ein herkömmliches Haus mit gleicher Wohnfläche.
Können die Wände der Häuser in Richtung Innenbereich doppelt gedämmt werden – auch die Fenster – sind kaum Unterschiede bei den Heizkosten zu bemerken. Die spezielle Dämmung, die schon beim Grundriss beachtet werden muss, ist grundsätzlich mit höheren Kosten verbunden als eine normale Dämmung. Bei den Verglasungen muss in jedem Fall an eine fachgerechte Dämmung gedacht werden, sonst ist die Freude über das Atriumhaus nur von kurzer Dauer, da die Räume übermäßig auskühlen.
Pro Quadratmeter müssen Bauherren bei einem durchschnittlichen Atriumhaus mit Kosten von rund 3.000 Euro rechnen. Sicherheitshalber sollten Bauherren mit ca. 3.500 Euro pro Quadratmeter bei der Planung kalkulieren, da die großen Fenster und Glasfronten zum Innenhof eine spezielle Dämmung benötigen, die teurer als eine herkömmliche ist.
Vielfach werden Atriumhäuser mit einem Flachdach geplant, was die günstigste Variante darstellt. Auf Wunsch können auch aufwändige Dachkonstruktionen errichtet werden. Dies erhöht jedoch die Baukosten deutlich. Gleiches gilt für spezielle Gestaltungswünsche des Innenhofs.
Mit dem Atriumhaus bekommen die zukünftigen Hausbesitzer ein Vielfaches an Gestaltungsmöglichkeiten. Ob das Schlafzimmer oder andere Innenräume in Richtung des Innenhofs geplant werden, kann schon im Grundriss festgelegt und daher frühzeitig mit dem Architekten besprochen werden.
Ganz nach Budget oder den individuellen Wünschen kann der Innenbereich als Gartenanlage oder als Naturteich angelegt werden. Verändern sich im Laufe der Jahre die Bedürfnisse der Bewohner, lässt sich das Atrium meist ohne großen Aufwand umgestalten.
Atriumhäuser bieten sowohl Familien mit Kindern als auch Senioren vielfältige Möglichkeiten des Aufenthaltes im Freien auf dem eigenen Grundstück. Ein Architekt ist bei der Planung solcher Wohnhäuser sowie dem besonderen Außenbereich behilflich.
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Autor: Matthias Büdenbender
Mein Name ist Matthias Büdenbender. Ich bin Geschäftsführer von Büdenbender Hausbau und schreibe auf dieser Website über die Zukunft des Bauens.
Ich teile hier mein Know how und berichte über die Qualität beim Hausbau, sowie die Trends der Hausbaubranche und Innovationen. Dabei folgen meine Mitarbeiter und ich einer Maxime: Wir bauen Ihnen kein Gebäude, wir bauen Ihnen ein Zuhause, für Sie und Ihre Familie.
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