Das Mehrgenerationenhaus

Baurechtliche Aspekte und Genehmigungen: Beim Mehrgenerationenhaus müssen verschiedene baurechtliche Aspekte und behördliche Auflagen eingehalten werden. Für Häuser mit mehreren Wohneinheiten werden im Bebauungsplan oftmals enge Grenzen gesetzt. Dabei geht es sehr oft um die zugelassene Höhe der Häuser bzw. um die Anzahl der Vollgeschosse. Der Bebauungsplan gibt außerdem vor, wie viel Fläche vom Grundstück bebaut werden darf, wie die Fassade vom Haus auszusehen hat und welche Form und Neigung für das Dach vorgeschrieben werden.

Wahl zwischen Fertighaus und Massivbau: Der Bau eines Mehrgenerationenhauses in Fertigbauweise bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich. Das Fertighaus garantiert eine kurze und witterungsunabhängige Bauzeit. Gleichzeitig können die Anbieter neben der guten Energiebilanz und einer Festpreisgarantie auch eine zuverlässige und überwachte Qualität rund um das Fertighaus gewährleisten. Im Vergleich mit dem Fertighaus bietet der Massivbau ebenfalls eine Reihe von Vorteilen. Bauherren müssen aus diesem Grund selbst entscheiden, zu welcher Bauweise sie bei ihrem Traumhaus tendieren und wie sie das Bauvorhaben umsetzen möchten.

Finanzielle Aspekte

Kostenplanung und Finanzierung: Grundsätzlich unterscheidet sich die Finanzierung nicht von anderen Immobilien. Für die Baufinanzierung eignet sich das Annuitätendarlehen am besten.

Wirtschaftliche Vorteile durch Steuervorteile und Subventionen: Bei der Finanzierung des Mehrgenerationenhauses bietet die KfW-Bank ihre Unterstützung. Mit dem Programm KfW 159 – altersgerecht Umbauen ist es möglich, pro Wohneinheit einen zinsgünstigen Kredit von bis zu 50.000 Euro zu bekommen.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Eigentumsverhältnisse und Verträge: Da in der Regel sowohl beim Bau als auch beim Kauf eines solchen Hauses mehrere Parteien beteiligt sind und innerhalb der Familien nicht immer Harmonie garantiert werden kann, ist es ratsam, beide Möglichkeiten des Erwerbs vertraglich zu fixieren. Im Vertrag wird festgehalten, wer wie viel leistet bzw. investiert und welche Rechte er damit erwirbt. Im Streitfall ist somit klar geregelt, welche Rechte und Pflichten mit dem Mehrgenerationenhaus einhergehen.

Rechtliche Aspekte bei Umbau oder Neubau: Sowohl beim Umbau als auch beim Neubau muss an die verschiedenen energieeffizienten Maßnahmen gedacht werden. Es kann sich dabei nicht nur um eine gute Fassadendämmung, sondern auch um hochwertige Fenster oder eine effiziente Heizanlage handeln.

Das Mehrgenerationenhaus lässt sich in verschiedenen Rechtsformen realisieren. Neben der Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) ist auch die eingetragene Genossenschaft (eG) möglich. Sehr beliebt ist die Wohneigentümergemeinschaft (WEG). Hierbei besitzt jedes Mitglied Eigentum an seiner eigenen Wohneinheit.

Miteinander leben von Jung und Alt in einem Mehrgenerationenhaus

Alltagsgestaltung und gemeinsame Aktivitäten: In einem Mehrgenerationenhaus lässt sich der Alltag der Familienmitglieder sehr gut gemeinsam gestalten. Je nach Möglichkeit können Großeltern die Betreuung von Kindern bzw. der Enkel übernehmen. Die jüngeren Bewohner können sich bei der Pflege der älteren Generation abwechseln.

Des Weiteren lassen sich im Garten oder in einem Gemeinschaftsraum gemeinsame Veranstaltungen und Familienfeste organisieren.

Privatsphäre und individueller Raum: Damit die einzelnen Familienmitglieder sich auf Wunsch auch zurückziehen können, ist es wichtig, dass bereits bei der Planung des Hauses an die Privatsphäre der Bewohner gedacht wurde. Die einzelnen Wohneinheiten sollten abgeschlossen sein.

Zukünftige Trends und Entwicklungen

Innovative Konzepte und Technologien: Das Mehrgenerationenhaus als Fertighaus bietet eine gute Zukunftsperspektive. Dies liegt daran, dass sich die Bauweise jederzeit an die veränderten Anforderungen der Bewohner anpassen lässt.

Für Sicherheit und Komfort in einem solchen Haus sorgt die Integration von verschiedenen Smart-Home-Technologien, welche schon beim Hausbau integriert werden können. Die Möglichkeiten hierzu sind vielfältig und reichen von Überwachungskameras und Alarmanlagen über vernetzte Rollläden sowie das Steuern der Beleuchtung und Heizungsanlage.

Demografische und gesellschaftliche Entwicklungen: Der demografische Wandel mit der Alterung unserer Gesellschaft ist ein bedeutsamer Treiber für den Bau von Mehrgenerationenhäusern. Gleichzeitig ist auch mit einer verstärkten Zuwanderungsrate aus dem Ausland zu rechnen. All dies erfordert ein konstruktives Handeln. Dabei gibt es konkrete Handlungsansätze, die in Richtung Stadtentwicklung, Mobilität, Digitalisierung, Partizipation sowie Familien- und Seniorenpolitik gehen.

Fazit zum Mehrgenerationenhaus

Zusammenfassung der Kernpunkte: Mit einem Mehrgenerationenhaus können Familienmitglieder sich gegenseitig im Alltag unterstützen. Des Weiteren ist ein solches Haus eine beliebte Kapitalanlage.

Anleitung zum Handeln: Da sich der demografische Wandel auch in Zukunft nicht aufhalten lässt, tendieren immer mehr Baufamilien zum Mehrgenerationenhaus. Ältere Familienmitglieder sollen nicht mehr in ein Altenheim abgeschoben werden, sondern ihre letzten Stunden im Kreis der Familie verbringen. Mit der richtigen Planung in Richtung Barrierefreiheit bieten Mehrgenerationenhäuser für alle Beteiligten eine Reihe von Vorteilen.