Fertigkeller

Mit einem Fertigkeller sparen Bauherren beim Hausbau nicht nur Zeit und Kosten, denn viele weitere Argumente sprechen für diese Art von Keller. Mit unserem Ratgeber möchten wir das Wichtigste zur Planung und zur Realisierung sowie die Vor- und Nachteile des Fertigkellers aufzeigen.

Inhaltsverzeichnis

Was genau ist ein Fertigkeller?

Bei einem Fertigkeller handelt es sich um Kellerräume, die im Fertigbauverfahren errichtet werden. Dies bedeutet, dass der Keller nicht von Grund auf der Baustelle erbaut wird. Stattdessen werden die einzelnen Teile im Werk in den Fertigungsanlagen des Anbieters hergestellt. Auf der Baustelle vor Ort werden die Betonfertigteile dann montiert, bevor das Haus weitergebaut wird.

Wie wird ein Fertigkeller gebaut?

Durch die Fertigbauweise haben Hausbesitzer die Möglichkeit, ihren Keller exakt nach ihren Vorstellungen und Anforderungen bauen zu lassen. Dies betrifft sowohl die Größe als auch den Grundriss, die Höhe der Wände und die Möglichkeit von Fenster und Türen sowie Kellertreppen. Der Fertigkeller-Anbieter stellt die Teile ähnlich wie bei einem Fertighaus in seinem Werk her und lässt sie dann auf die Baustelle liefern.

Damit der Fertigkeller-Anbieter die Produktion des Fertigkellers starten kann, benötigt er folgende Informationen:

  • gewünschter Grundriss

  • Entwässerungspläne

  • Baugenehmigung für das Haus

  • Berechnungen zur Hausstatik

  • eventuelles Bodengutachten

  • Kellerwerkplan

  • Deckendurchbruchsplan

  • Bestätigung der Baufinanzierung

Mit unserem Ratgeber möchten wir von der Planung bis zur Fertigstellung des Fertigkellers vor Ort die einzelnen Schritte erläutern.

CAD-Planung

Mithilfe der CAD-Planung kann der individuelle Keller am Computer entworfen werden. Der Projektleiter koordiniert in Zusammenarbeit mit den Architekten sowohl die Herstellung als auch die verschiedenen Behördengänge rund um den Fertigkeller, bevor er die Ausführungspläne in Auftrag gibt. Nachdem die Pläne ein letztes Mal kontrolliert wurden, wird der Fertigkeller in die Fertigung gegeben. Die Produktion lässt sich dabei mit der für ein Fertighaus vergleichen, denn alle nötigen Teile werden passgenau vorproduziert, sodass sie auf der Baustelle ähnlich wie Lego nur noch zusammengesetzt werden müssen.

Produktion im Werk

Die Wand- und Deckenteile vom Keller werden im Werk des Anbieters aus wasserundurchlässigem Beton (WU-Beton) gegossen. Dieser spezielle Beton kann selbst drückendes Grundwasser zurückhalten.

Alle gewünschten Öffnungen und Aussparungen wie Fenster, Türen und Elektrodosen sind eingeplant und werden exakt nach Wunsch realisiert. Robuster Armierungsstahl wird mithilfe einer Bewehrungsmaschine in die einzelnen Fertigteile eingearbeitet, sodass der Fertigkeller allen Zug- und Druckkräften standhalten kann. In einem speziellen Hochregal-Trocknungslager härten die Fertigteile für den Keller aus, bevor sie dann mit einem LKW zur Baustelle transportiert werden.

Aufbau vor Ort

Sobald die Bodenplatte inklusive der Stahl-Bewehrung auf dem Baugrundstück errichtet ist, kann ein Kran die einzelnen Fertigteile der Außenwände setzen. Im nächsten Schritt werden ebenfalls mit einem Kran die Innenwände für den Fertigkeller gesetzt. Dank der sehr genauen Vorausplanung passen alle Bauteile akkurat an der für sie vorgesehenen Stelle zusammen. Kellerbauer verbinden mit Ortbeton die einzelnen Wandelemente nahtlos. Anschließend werden auf den Rohbau passgenau die Innentreppen sowie die Deckenelemente gesetzt und mit Beton verbunden. Zum Schluss muss der Kellerbauer nur noch die Oberseite der Decke abziehen, um die Montage abzuschließen.

Fertigkeller sind mit dieser Methode in ca. 4 Tagen aufgebaut. Im Vergleich mit anderen Kellerkonstruktionen verringert sich die Bauzeit beim Fertigkeller um das Zwei- bis Dreifache und der Hausbau kann früher starten.

Welche Fertigkeller Versionen (Ausbaustufen) gibt es?

Je nach Ausbaustufe fallen die Kosten für einen Fertigkeller höher oder niedriger aus. Bauherren können generell unter drei verschiedenen Ausbaustufen wählen. Dies bedeutet, je mehr Eigenleistung der Bauherr in den Keller steckt, umso günstiger wird der Fertigkeller. Sowohl die Arbeitszeiten als auch die Lohnkosten des Anbieters sinken durch die Eigenleistung des Bauherren, während die Materialkosten konstant bleiben. Die Kosten bei einem Ausbaukeller bzw. einem Mitbaukeller können um 20 bis 30 % gesenkt werden, was im Schnitt 60 bis 90 Euro pro Quadratmeter bedeutet.

Komplettkeller

Wie der Name schon vermuten lässt, wird ein solcher Keller komplett vom Anbieter aufgebaut.

Ausbaukeller

Der Bauherr muss sich in Eigenleistung um die Innentreppen für den Keller sowie um die Isolierung (Wärmedämmung) kümmern.