Ziel der Krankenhausplanung ist die bedarfsgerechte medizinische Versorgung der Bevölkerung in einem effizient strukturierten Netz mit anderen Krankenhäusern. Die Planung und das Bauen einer Klinik stellt dabei für den Gesundheitssektor eine große Herausforderung dar.
Grundlagen einer Klinikplanung: Neben der Standortwahl für die neue Klinik ist die Bedarfsanalyse ebenso wichtig. Hierbei muss geklärt werden, wo der Schwerpunkt der neuen Klinik liegen soll. Des Weiteren müssen verschiedene rechtliche Rahmenbedingungen und Vorschriften für den Klinikbau eingehalten werden.
Kostenstruktur und Finanzierung: Beim Neubau einer Klinik ohne Ausstattung muss mit Kosten von rund 200.000 Euro pro Krankenhausbett gerechnet werden. Grundsätzlich kann es zu weiteren Kostensteigerungen kommen. Um die Finanzierung sicher zu stellen, werden die Kosten auf die Länder und die gesetzlichen Krankenkassen aufgeteilt.
Zukunftsperspektiven: Mit dem Krankenhauszukunftsgesetz soll der Weg für eine moderne und digitale Versorgungsstruktur in Krankenhäusern in Deutschland geebnet werden. Nicht unwichtig in diesem Zusammenhang ist auch die Nachhaltigkeit und die Energieeffizienz beim Klinikbau.
Bedeutung des Klinikbaus im Gesundheitswesen – Die steigenden Lebenserwartungen sowie die veränderten Altersstrukturen verlangen den Ausbau der medizinischen Versorgungsmöglichkeiten. Für ein gut geplantes Krankenhaus ist es nicht nur wichtig, dass die Grundrisse flexibel gestaltet werden. Viel wichtiger ist es, dass die verschiedenen Fachabteilungen zeitnah genutzt werden können, um die Patienten und Patientinnen bestmöglich zu versorgen.
Zielsetzung des Ratgebers – Der Ratgeber soll aufzeigen, wie wichtig dabei das Kostenmanagement ist und welche Anforderungen an den Krankenhausbau gestellt werden.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Vorschriften – Für das Bauen von Krankenhäusern gibt es neben den Bauordnungen der einzelnen Länder nur wenige spezielle Vorschriften und Verordnungen. Entsprechende Informationen liefert die Muster-Krankenhausbauverordnung. Grundsätzlich gilt, dass für den Betrieb von Krankenhäusern zwingend die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) mit den dazugehörigen Technischen Regeln (ASR) beachtet werden müssen.
Standortwahl – In erster Linie entscheidet das jeweilige Bundesland über den Stand von Krankenhäusern. Grundsätzlich muss das jeweilige Bundesland laut dem Krankenhaus-Finanzierungsgesetz die flächendeckende stationäre Versorgung von Patienten und Patientinnen garantieren.
Bedarfsanalyse – Rund um den Krankenhausplan muss im Rahmen einer Bedarfsanalyse geklärt werden, welche Krankenhausleistungen wichtig sind bzw. wo der Schwerpunkt bei den verschiedenen Behandlungen liegt. Im Zuge dessen müssen entsprechende Behandlungsräume und Patientenzimmer geplant werden.
Bedeutung der Architektur für Funktionalität und Patientenwohlbefinden – Für Krankenhäuser ist eine spezielle Architektur wichtig. Diese soll auf der einen Seite die Funktionalität und die Integration der Technologie und auf der anderen Seite das Wohlbefinden der Patienten garantieren. Dies erklärt auch, warum der Krankenhausbau möglichst mit einem erfahrenen Architekten realisiert werden soll.
Trends und Innovationen im Klinikbau – Tag für Tag muss ein Krankenhaus seine Leistungen gegenüber den Patienten erfüllen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine ambulante Behandlung oder eine stationäre Aufnahme handelt. All dies erfordert, dass die medizinischen Geräten immer auf dem neuesten Stand zu sein haben. Des Weiteren wird die elektronische Patientenakte immer wichtiger, denn sie dient zum Austausch und der Zusammenarbeit mit anderen Krankenhäusern. Dies alles erfordert eine gründliche Krankenhausplanung und Umsetzung bei der Realisierung eines Krankenhauses.
Planung der Patienten-, Personal- und Versorgungsflächen – Der angenehme Aufenthalt im Krankenhaus ist wichtig, damit Patienten sich schnell von ihrer Behandlung erholen können. Dies bedeutet, dass die Patientenzimmer nicht nur ausreichend Platz für die Patienten und deren Besucher, sondern auch für das Pflegepersonal bieten müssen. Gleiches gilt auch für die Räume der Beschäftigten sowie die Flächen, die zur Versorgung und Behandlung dienen.
Kostenstruktur beim Klinikbau – Beim Krankenhaus-Neubau ohne Ausstattung muss im Schnitt mit einem Investitionsvolumen von ca. 200.000 Euro pro Krankenhausbett gerechnet werden. Die Kosten beim Krankenhausbau unterscheiden sich sowohl durch die Anzahl der Betten als auch durch die Qualifizierung des Krankenhauses. Kostensteigerungen, die nach den Planungen entstehen, sind dabei keine Seltenheit.
Finanzierungsoptionen – Die Finanzierungskosten der Krankenhäuser teilen sich gemäß dem Krankenhaus-Finanzierungsgesetz, den Ländern und den gesetzlichen Krankenkassen. In Fachkreisen wird von der dualen Finanzierung gesprochen. Dies bedeutet, dass die Investitionskosten für einen Neubau und für neue Geräte von den Bundesländern finanziert werden, während die Betriebskosten für die Behandlungen der Patienten von den Krankenkassen übernommen werden.
Kostenkontrolle und Budgetmanagement – Nur durch ein detailliertes Kosten- und Vergabemanagement kann das Budget rund um den Krankenhausbau eingehalten werden.
Auswahl des Bauunternehmens und Vertragsmanagement – Da eine Reihe von Vorschriften und rechtlichen Aspekten eingehalten werden muss, ist es wichtig, dass Krankenhäuser nur von erfahrenen Bauunternehmen errichtet werden. Diese arbeiten in der Regel mit einem erfahrenen Architekten zusammen, der weiß, worauf zu achten ist.
Phasen der Bauausführung – Die Bauausführung der Krankenhäuser besteht aus sieben Phasen. Nach der Projektentwicklung (Phase 1) und dem Krankenhausdesign (Phase 2) folgen das Engineering und der Bau (Phase 3). Mit Phase 4 beginnt die Lieferung und die Installation der medizinischen Ausstattung, bevor in Phase 5 der Service und die Instandhaltung folgen. Phase 6 läutet die Personalschulung und das Umsetzen der Managementkonzepte ein, bevor Phase 7 mit der Managementunterstützung und dem Betrieb der Krankenhäuser folgt.
Inbetriebnahme und Abnahme der Klinik – Sobald alle Phasen der Bauausführung abgeschlossen sind, kann die Abnahme erfolgen. Danach steht der Inbetriebnahme nichts mehr im Wege.
Marktüberblick – Laut der Studie „Krankenhaus-Bauprojekte in Deutschland“ boomt der Klinikbau im Vergleich zu anderen Branchen. Der Neubau birgt eine Reihe von Vorteilen, die ein Kauf nicht bieten kann. Dies bedeutet, die strengen Vorschriften und Regularien können bereits in den Krankenhausplan integriert werden, sodass keine preisintensiven Umbaumaßnahmen und Renovierungen nötig werden.
Prozess des Kaufs und Verkaufs: von der Bewertung bis zur Vertragsunterzeichnung – In einer speziellen Klinikbörse werden Krankenhäuser zum Kauf oder Verkauf angeboten. Ähnlich wie beim Hauskauf erfolgt nach einer ersten Entscheidung die Besichtigung. Dabei ist es wichtig, dass das Krankenhaus den Anforderungen entspricht, sodass jede Behandlung sowie ein eventueller Aufenthalt der Patienten sichergestellt werden kann. Im Anschluss daran werden die Vertragsformalitäten ausgehandelt, bevor dann der Kaufvertrag für ein Krankenhaus unterschrieben werden kann.
Fallstricke und Tipps für Käufer und Verkäufer – Vor dem Kauf sollten Interessenten sich das Krankenhaus genau anschauen. Dazu zählen ähnlich wie beim privaten Hauskauf die Bausubstanz sowie das Dach. Des Weiteren muss ein Blick auf vorhandene Schäden und daraus resultierende Sanierungsmaßnahmen geworfen werden. Die Besichtigung sollte in jedem Fall mit einem Experten für Krankenhäuser durchgeführt werden, denn dieser kann auf den ersten Blick Schäden und Mängel erkennen.
Organisationsstruktur und Management – Die Krankenhaus-Organisation umfasst die Aufbau- und Ablauforganisation. Bei der Aufbauorganisation wird die hierarchische Struktur der Klinik abgebildet, wobei sie stets die Aufgabenteilung im Blick hat. Grundsätzlich wird ein Krankenhaus durch seine drei Säulen geprägt: Ärztlicher Dienst, Pflegedienst und Verwaltung.
Personalplanung – Mittels einer strategischen Personalplanung kann das Krankenhaus auf personelle Veränderungen reagieren. Wenn nötig, werden neue Pflegekräfte rekrutiert. Diese erhalten, falls erforderlich, eine Schulung und können im Anschluss daran eingesetzt werden.
Technologische Ausstattung – Neben den elektronischen Patientenakten sind eine Reihe von medizinischen und technischen Geräten erforderlich, um die Versorgung jederzeit sicherzustellen. Dazu zählen das Equipment rund um die Pflege sowie für Hygiene, Diagnostik und Operation. Nur so können die verschiedenen Behandlungsabläufe sichergestellt werden.
Gestaltung der Patientenpfade und Behandlungsprozesse – Mit einem klinischen Behandlungspfad wird der Behandlungsprozess der Patienten inklusive der Symptomatik bzw. der Erkrankung abgebildet. Grundsätzlich entspricht der Aufbau eines Behandlungspfades immer dem gleichen Schema. Er enthält alle Informationen zur Abfolge, der Terminierung, den Bestandteilen einer Behandlung sowie der Versorgung der Patienten.
Wichtigkeit der Patientensicherheit und Qualitätskontrolle – Patientensicherheit sowie die dazugehörige Qualitätskontrolle in einem Krankenhaus sind unabdingbar. Unter Patientensicherheit versteht man, aus Fehlern und unerwünschten Ereignissen zu lernen, um daraus Maßnahmen zur nachhaltigen Vorbeugung zu entwickeln.
Einbindung von Wahlleistungen und Zusatzangeboten – Nicht nur die Privatklinik, sondern auch Krankenhäuser und Zentren können Wahlleistungen anbieten, wenn diese aus medizinischer Sicht für die Gesundheit sinnvoll sind und den Behandlungsplan positiv unterstützen.
Bedeutung von Kooperationen mit anderen medizinischen Einrichtungen und Bildungseinrichtungen – Grundsätzlich darf eine bestimmte Leistung an einem Standort nur erbracht werden, wenn auch andere Leistungen angeboten werden. So darf zum Beispiel ein Operateur seine Operationen nur anbieten, wenn im Krankenhaus die Möglichkeit einer Anästhesie besteht. Aus diesem Grund werden sehr oft Leistungen wie zum Beispiel die Innere Medizin von einer anderen medizinischen Einrichtung angeboten. So kann ein Krankenhaus den verschiedenen Anforderungen gerecht werden, ohne dass die Kosten für das Krankenhaus ins Unermessliche steigen, weil ein bestimmter Arzt nicht zum Personal gehört.
Vernetzung mit Versicherungen und Kostenträgern – Die digitale Vernetzung mit einer Krankenversicherung oder einem anderen Kostenträger wie zum Beispiel der Pflegeversicherung unterstützt das System. Die Krankenversicherung kann so einfacher einen Kostenvoranschlag rund um die Behandlungskosten überprüfen und im Gegenzug dem Patienten den Selbstbehalt mitteilen. Dies erleichtert die Bürokratie deutlich.
Digitalisierung im Klinikbetrieb – Dank der Digitalisierung in der Klinik ist es möglich, dass nicht nur medizinische Geräte, sondern auch Verbrauchsmaterialien stets verfügbar sind. Durch diese Form der Echtzeit-Überwachung und der Prozessoptimierung lassen sich die Patientensicherheit steigern und die Arbeitsabläufe im Krankenhaus verbessern.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Klinikbau – Sollen beim Klinikbau und rund um den Krankenhausplan energieeffiziente Maßnahmen und die Nachhaltigkeit umgesetzt werden, bedeutet dies erst einmal hohe Investitionen. Durch verschiedenen Förderprogramme sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene können Kliniken diesen Standard leichter umsetzen. Unter Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen ist die Förderung der Gesundheit der Bevölkerung sowie deren Prävention zu verstehen. Dies bedeutet unter anderem, dass die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels abgemildert werden müssen, denn dies macht letztendlich das Gesundheitssystem robuster.
Ausblick: Zukünftige Herausforderungen und Chancen im Kliniksektor – Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) soll den Weg für die digitale und moderne Versorgungsstruktur in deutschen Krankenhäusern frei machen. Als Beispiel dient hier der Umgang mit den Patienten und dem Personal während und nach der Corona-Pandemie.
Um die medizinische Versorgung der Bevölkerung auch in Zukunft zu sichern, ist es wichtig, dass sich beim Neubau einer Klinik alle Beteiligten streng an den zuvor entwickelten Krankenhausplan halten. Die Kosten für die neue Technik inklusive den Vorgaben rund um den Brandschutz werden auch in Zukunft deutlich ansteigen. Mit den verschiedenen Förderprogrammen können Betreiber von Gesundheitszentren sich vor explodierenden Kosten schützen.
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Autor: Matthias Büdenbender
Mein Name ist Matthias Büdenbender. Ich bin Geschäftsführer von Büdenbender Hausbau und schreibe auf dieser Website über die Zukunft des Bauens.
Ich teile hier mein Know how und berichte über die Qualität beim Hausbau, sowie die Trends der Hausbaubranche und Innovationen. Dabei folgen meine Mitarbeiter und ich einer Maxime: Wir bauen Ihnen kein Gebäude, wir bauen Ihnen ein Zuhause, für Sie und Ihre Familie.
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