Gerade bei einem Mehrfamilienhaus ist die Planung ein wichtiger Teilaspekt. Durch die Größe des Hauses muss nicht nur bei der Planung auf einiges geachtet werden, sondern auch beim Aufwand während des Bauens. Mit dem folgenden Ratgeber möchten wir Tipps geben, was beim Mehrfamilienhaus planen wichtig ist und worauf Bauherren explizit achten müssen.
Mehrfamilienhäuser haben eine Reihe von Vorteilen, an die im ersten Moment vielleicht nicht gedacht wird. Im Folgenden möchten wir die zahlreichen Vorteile aufführen:
Viel Wohnraum auf einer begrenzten Grundfläche – vorhandener Platz kann effizient genutzt werden
Baukosten und Risiken lassen sich bei einer Baugemeinschaft aufteilen
Die Wohneinheiten können individuell mit einem eigenen Grundriss geplant und nach eigenen Wünschen und Vorstellungen gestaltet werden
Im Rahmen einer Kapitalanlage lassen sich die Wohnungen vermieten, sodass die zusätzlichen Einnahmen sicher sind
Durch regelmäßige Mieteinnahmen für die Wohnungen wird die Finanzierung erleichtert
Beim Mehrfamilienhaus stehen soziale Aspekte wie Arbeitsteilung und Nachbarschaftshilfe im Vordergrund
Im Laufe der Jahre ist eine sehr gute Wertentwicklung garantiert
Reihenhaus ist optimal als Anlageobjekt
Reihenhaus kann gewerblich genutzt werden
Kann als Mehrgenerationenhaus für Familien genutzt werden
Im Rahmen der Planung beim Mehrfamilienhaus bauen müssen authentische und maßstabsgetreue Grundrisse entwickelt werden. Für die späteren Bewohner (Käufer oder Mieter) sind präzise Maßangaben wichtig, da die jeweiligen Bedürfnisse entscheiden, ob die Wohnung interessant ist oder eher nicht. Zu den wichtigen Bestandteilen der Grundrisse gehören neben der Gesamtfläche auch die Fläche für die Zimmer, die Raumhöhe, Fenster, Türen und, wenn vorhanden, auch Dachschrägen.
Im Zusammenhang mit den Grundrissen ist auch die Raumaufteilung ein wichtiger Punkt. Hier stellt sich die Frage, wie groß die einzelnen Wohnungen sein sollen. Bei vielen kleinen Wohneinheiten lässt sich ein Ausfall der Mieteinnahmen besser kompensieren. Große Wohnungen sind bei Familien mit Kindern beliebt. Aus diesem Grund sollten Bauherrn im Vorfeld schon wissen, welche Zielgruppe an Mietern sie bevorzugen.
Bei den technischen Aspekten rund um die Planung geht es in erster Linie um die Wahl einer modernen Haustechnik sowie die Ausstattung der einzelnen Wohnungen. Beides muss den neuesten technischen Standards entsprechen, um auf der einen Seite die Energieeffizienz-Regelungen einzuhalten und auf der anderen Seite auch die Nachhaltigkeit nicht zu vernachlässigen.
Gerade beim Mehrfamilienhaus bauen wird ein besonderer Fokus auf die Sicherheit im Allgemeinen sowie auf die Barrierefreiheit gelegt. Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Gebäudeklasse. Laut der Musterbauordnung (MBO) fällt ein Mehrfamilienhaus mit bis zu 7 Metern in die Gebäudeklasse 3. Bei bis zu 13 Meter in Gebäudeklasse 4 und bei bis zu 22 Metern in Gebäudeklasse 5. Daraus ergibt sich, je höher die Gebäudeklasse, umso höher sind die Ansprüche an Sicherheit und Barrierefreiheit.
Bei der Sicherheit geht es um den Schall- und Brandschutz
Brandschutz – Die Maßnahmen zum Schutz der Bewohner im Falle eines Brandes richten sich nach der Gebäudeklasse. Bereits ab Klasse 4 muss das Brandschutzkonzept von einem speziell ausgebildeten Fachplaner erstellt werden. Darin enthalten sind neben dem baulichen Brandschutz auch der anlagentechnische (Feuerlöscher usw.) und der organisatorische (Flucht- und Rettungswege) Brandschutz.
Schallschutz – Gemeinsam mit einem Architekten müssen die Planungsvorgaben rund um das Thema besprochen und beachtet werden.
Zum Punkt Barrierefreiheit bedeutet dies, dass gemäß der MBO alle Gebäude mit mehr als zwei Wohneinheiten die Wohnungen eines Geschosses barrierefrei erreichbar sein müssen. Gibt es keinen Aufzug, dann müssen sich die Wohnungen im Erdgeschoss befinden. Des Weiteren müssen alle Räume innerhalb einer Wohnung ebenfalls barrierefrei sein, außer dem Gäste-WC oder dem zweiten Badezimmer.
Je größer das Mehrfamilienhaus ist, umso wichtiger ist ein Architekt, der die komplette Planung und den Bau rund um das Haus begleitet sowie die statischen Berechnungen vornimmt. Der Architekt kann dem Bauherren jederzeit hilfreich bei allen Fragen rund um den Bau des Mehrfamilienhauses zur Seite stehen.
In der Regel ist das Mehrfamilienhaus bauen teurer als der Bau eines Einfamilienhauses. Für ein Mehrfamilienhaus mit normalem Standard ist im Schnitt mit 1.800 bis 2.500 Euro an Budget pro Quadratmeter zu rechnen. Entscheidend für die Gesamtkosten beim Mehrfamilienhaus bauen sind genau wie beim Einfamilienhaus die individuellen Wünsche und Vorstellungen. Die genannten Preise können sich beim Mehrfamilienhaus bauen mit gehobenen Standard leicht verdoppeln. Bauherren dürfen hierbei aber nicht vergessen, dass es sich bei diesen Zahlen nur um die reinen Baukosten handelt. Weitere Kosten für den Grundstückskauf, die Erschließung und dergleichen müssen hinzuaddiert werden.
Folgende Kostenpunkte fallen beim Mehrfamilienhaus bauen an und müssen beim Budget berücksichtigt werden:
Grundstückskosten – Neben dem Kaufpreis für das Grundstück fallen auch Nebenkosten an. Dazu zählen die Maklerprovision, Steuern, Notarkosten und Gebühren für den Grundbucheintrag.
Planungskosten – Je nach Gebäudeklasse fallen die Planungskosten unterschiedlich hoch aus, denn eventuell muss ein spezielles Brand- und Schallschutzkonzept beachtet werden.
Baukosten – Hierzu zählen neben den Material- und Arbeitskosten auch die Kosten für die Erdarbeiten, die Gestaltung der Außenanlage, Stellplätze, Beleuchtung, Spielplatz