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Dach begrünen

Die Dachbegrünung ist eine echte Alternative zur klassischen Dacheindeckung. Darüber hinaus bietet sie eine Reihe von Vorteilen. So bietet das Gründach nicht nur eine Verbindung zwischen Natur und Dach, sondern schützt die Dachhaut und dient dabei als Eyecatcher. Durch eine entsprechende Planung und der Vielzahl an Möglichkeiten steht der Dachbegrünung nichts im Wege. Der folgende Ratgeber geht nicht nur auf die verschiedenen Techniken beim Gründach ein, sondern hat auch die rechtlichen Aspekte und Kosten näher recherchiert.

Inhaltsverzeichnis

Die Dachbegrünung ist eine echte Alternative zur klassischen Dacheindeckung. Darüber hinaus bietet sie eine Reihe von Vorteilen. So bietet das Gründach nicht nur eine Verbindung zwischen Natur und Dach, sondern schützt die Dachhaut und dient dabei als Eyecatcher. Durch eine entsprechende Planung und der Vielzahl an Möglichkeiten steht der Dachbegrünung nichts im Wege. Der folgende Ratgeber geht nicht nur auf die verschiedenen Techniken beim Gründach ein, sondern hat auch die rechtlichen Aspekte und Kosten näher recherchiert.

Ökologische Vorteile von begrünten Dächern

Eine extensive Dachbegrünung ist nicht nur für die Umwelt und das Klima von größter Wichtigkeit. Dabei muss nicht immer das komplette Dach des Hauses mit Pflanzen bestückt werden, denn es reicht bereits vollkommen aus, die Garage, Carport oder das Gartenhaus mit einem Gründach auszustatten. Wir haben uns im Folgenden jeden Vorteil genauer angeschaut.

  • Die Dachbegrünung schützt die Dachhaut des Hausdaches oder von Garagen bzw. Gartenhaus, da die UV-Strahlen der Sonne absorbiert werden. So können die schädlichen Sonnenstrahlen die Dachhaut nicht vorzeitig schädigen, sodass diese durch den natürlichen Alterungsprozess ihre Funktionalität einbüßt.

  • Durch die Dachbegrünung werden Reparaturkosten des Dachs minimiert, denn das Dachgrün wird dauerhaft angelegt.

  • Außer vor den Sonnenstrahlen wird das Dach auch von Witterungseinflüssen wie Regel, Hagel und Schnee geschützt. Dank der Dachbegrünung kommt es deutlicher seltener zu Schäden am Dach.

  • Die Dachbegrünung sorgt für eine bessere Wärmedämmung. Dies wiederum hat den Vorteil, dass das Haus im Sommer angenehm kühl und im Winter wärmer bleibt. Wer in seinem Gartenhaus Kübelpflanzen überwintern möchte, sollte über die Dachbegrünung nachdenken, denn dadurch wird deutlich weniger Heizwärme benötigt. Zusätzlich sind im Sommer die Temperaturen im Gartenhaus angenehmer.

  • Dachbegrünung bedeutet auch Schalldämmung, denn es dringt deutlich weniger Lärm ins Hausinnere.

  • In vielen Gemeinden müssen Hausbesitzer mit einem begrünten Dach weniger Abwassergebühren zahlen, da die Kanalisation deutlich weniger belastet wird. Die Gemeinden müssen weniger Geld in Regenrückhaltebecken bzw. in Rohr- und Kanaldimensionierungen investieren.

  • Wird ein Flachdach begrünt, dann gibt man der Umwelt ein Stück Natur zurück. Die Dachbegrünung schafft zusätzlichen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Dies wiederum fördert die Artenvielfalt (Biodiversität).

  • Durch die Begrünung der Flachdächer wird für Luftverbesserung gesorgt, denn Feinstaub von Industrie, Landwirtschaft und Straßenverkehr wird so besser gebunden.

  • Gerade in Städten wirkt das Dachgrün einer übermäßigen Erhitzung der Umgebung entgegen, da in der Begrünung Feuchtigkeit gespeichert wird, was bei Hitze verdunstet und so das Mikroklima kühlt.

  • Mithilfe der Dachbegrünung wird Regenwasser gespeichert, was zeitversetzt wieder abgegeben wird. Das Verdunsten sowie der kontrollierte Wasserablauf entlastet die Kanalisation, was sehr oft bei Starkregen der Fall ist.

  • Mit dem Dachgrün wird CO2 aus der Luft gefiltert, was wiederum den Anteil von Treibhausgas in der Atmosphäre mindert und den Treibhauseffekt ausbremst.

Planung der Dachbegrünung

Die Planung für Dachbegrünungen ist vielfältig und es müssen eine Reihe von Aspekten berücksichtigt werden. Für den späteren Aufbau von Dachbegrünungen sind die nachfolgenden Punkte sehr wichtig:

  • Wurzelschutz

  • zulässige Dachlast

  • Gefälle und Neigung des Daches

  • Verwehsicherheit der Pflanzen sowie die Windsoglast

  • Brandschutzvorschriften

  • Entwässerung

  • Aufbau der Schichten für ein Gründach

  • Wasseranschluss

  • Absturzsicherung

  • Zugang zum Dach

Pflanzenauswahl und -vorbereitung

Für eine intensive Dachbegrünung müssen Hausbesitzer mit mehr Aufwand für Bewässerung und Pflege rechnen als für eine extensive Dachbegrünung. Doch dieser Aufwand lohnt sich, denn bei der Wahl der Pflanzen gibt es bei der intensiven Grünbedachung kaum Einschränkungen. Außer dem Pflanzen von Moosen, Gräsern und Kräuter können auch kleine Stauden gepflanzt werden.  So ist es möglich, rund um das Jahr durch eine richtige Pflanzenauswahl ein blühendes Areal auf dem Dach zu gestalten.

Die extensive Dachbegrünung dagegen hat einen geringen Pflegeaufwand. Für ein weniger tragfähiges Dach wie Carports oder Garage ist diese Form begrünen ideal. Zur Bepflanzung der Dachfläche eignen sich neben Sukkulenten auch verschiedene andere Pflanzen:

  • Steingartengewächse (Mauerpfeffer)

  • Hauswurz

  • Flachballenpflanzen

  • Kräuter

  • Ziergräser

  • Sedum-Sprossen

  • Sukkulenten

Bevor es an die Bepflanzung des Daches geht, erfolgt das Aufbringen einer Substratschicht. Durch zusätzliche Vegetationsmatten lässt sich die Substratschicht verbessern. Direkt nach dem Substrat aufbringen werden die Pflanzen aus ihren Pflanzentöpfen vorsichtig herausgenommen, ohne dabei die feinen Wurzeln zu beschädigen. Flachwurzler sollten möglichst tief in das Substrat gepflanzt werden, damit sie genügend Platz zum Ausbreiten haben. Um für eine zusätzliche Begrünung zwischen den Pflanzen zu sorgen, ist es sinnvoll, wenn geeignetes Saatgut großzügig auf der Dachfläche verteilt wird. Danach wird die komplette Dachfläche großzügig mit Wasser begossen. Nach dem ersten Bewässern sollte das Substrat regelmäßig auf Feuchtigkeit überprüft werden. In der Regel sind 4 bis 6 Wochen ratsam. So ist sichergestellt, dass die Pflanzen ausreichend Feuchtigkeit zur Verfügung haben, um anzuwachsen. Später wird die Bewässerung durch Regenwasser sichergestellt.

Bauvorbereitungen für die Dachbegrünung

Wer die Dachbegrünung selber in Angriff nehmen möchte, der muss sich im Klaren darüber sein, dass einige Bauvorbereitungen nötig sind.

Notwendige Bauarbeiten und Vorkehrungen

Für das Begrünen der Dächer muss in jedem Fall die Statik der Dachkonstruktion berücksichtigt werden. Bei einem Flachdach ist neben der Statik auch ein minimales Gefälle von ca. 2 Prozent nötig.

Ob nun ein Flachdach, ein Garagendach, ein Gartenhausdach oder ein Schrägdach mit einer Dachneigung von 45 Grad begrünt werden soll, ist unwichtig, denn die folgenden Punkte müssen vor der Bepflanzung Schritt für Schritt beachtet werden.

Vor dem Begrünen muss das Dach gründlich gereinigt werden. Dabei ist es wichtig, dass alle erkennbaren und offensichtlichen Schäden an der Dachhaut fachgerecht ausgebessert werden.

Installation von Drainagesystemen

Um das Dach vor Schlamm und den Wurzeln der Pflanzen zu schützen, muss eine Wurzelschutzfolie mit einem ausreichenden Überstand auf das Dach gelegt werden. Alle Bahnen der Wurzelschutzfolie werden mit doppelseitigem Klebeband befestigt. Dabei ist es wichtig, dass die Kanten so angebracht werden, dass die nächste Bahn durch die Überlappung fixiert wird.

Mit einem Cuttermesser werden im Anschluss die Abläufe für die Drainageschicht bzw. zur Entwässerung ausgeschnitten. Danach wird eine Noppenfolie, welche für die Drainage wichtig ist, bündig auf dem Dach verlegt. Die Noppenfolie sorgt als Drainage dafür, dass überschüssiges Regenwasser ablaufen kann. Im Gegensatz zur Wurzelschutzfolie muss das Auslegen der Noppenfolie bündig zur Dachfläche sein.

Die Wasserabflüsse müssen ebenfalls freigeschnitten und mit einem Stück Gitternetz gesichert werden.  Diese Maßnahme dient dazu, dass die Abflüsse nicht durch Steine oder Erde verstopft werden.

Schutzmaßnahmen für die Dachabdichtung

Für die Dachabdichtung mit Dachpappe muss rund um das Dach ein spezieller Rahmen angebracht werden, damit die Dachpappe befestigt werden kann. Darauf wird ein spezielles Vlies verlegt. Dieses Vlies ist die letzte Schicht für den Unterbau des Gründachs. Das Filtervlies schützt die Dachabdichtung und die Drainageschicht bei Regen vor Schlamm. Wichtig dabei ist, dass das Filtervlies bis zur Kante des erwähnten Rahmens gelegt wird, denn nur so kann der ganze Schmutz gefiltert werden.

Dachbegrünungstechniken

Bei der Dachbegrünung wird unter zwei verschiedenen Techniken unterschieden. Die Rede ist hierbei von der intensiven und der extensiven Dachbegrünung.

Von Extensivbegrünungen ist die Rede wenn der Aufbau der Dachbegrünung  einfach gehalten wird, was wiederum für eine geringe Nutzung und Pflege des Daches steht. Die intensive Begrünung dagegen ist genau das Gegenteil. Vielfach wird hier auch von einem Dachgarten gesprochen, der einen gartenähnlichen Aufbau hat, was selbstverständlich mehr Pflege durch den Menschen erfordert.  Ein solcher Dachgarten kann als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden.

Umwelt- und Energieeffizienz

Das Gründach ist nicht nur kosteneffizient, sondern birgt auch einige Vorteile für die Umwelt. Würden zum Beispiel in Deutschland alle Dächer nachträglich begrünt werden, dann kann der Natur bis zu zwei Drittel der bereits versiegelten Flächen zurückgegeben werden. Des Weiteren speichern die Gründächer das Regenwasser und lassen es nach und nach wieder verdunsten.

Reduktion von Regenwasserabfluss

Durch die Dachbegrünung wird das Regenwasser zurückgehalten. So lassen sich gerade bei Starkregen Abflussspitzen vermeiden, da das Wasser zeitverzögert in die Kanalisation gelangt.

Isolationseffekte und Energieeinsparungen

Insbesondere bei der Gebäudekühlung haben Gründächer gleich zwei Vorteile. Auf der einen Seite wird das Dach durch die Pflanzen und durch das Substrat verschattet. Dies bedeutet, die Sonne trifft nicht direkt auf die Dachfläche, sondern zuerst auf die Pflanzen und das Substrat. Dadurch kommt es zu einer deutlich geringeren Wärmeübertragung auf das Gebäude. Doch der Vorteil macht sich nicht nur im Sommer bemerkbar, denn auch im Winter gelangt zum einen weniger Kälte über das Dach in das Haus und von innen kann weniger Wärme entweichen.

Der Isolationseffekt bei einem Gründach entsteht durch die Verdunstungsleistung der Pflanzen. Pro Tag verdunstet ein begrüntes Dach 3 bis 5 mm Wasser. Bei einer 100 qm großen Dachfläche sind das 300 bis 500 Liter am Tag. Durch die Verdunstung wird der Umgebung Energie entzogen und diese entsprechend abgekühlt. Würde man die gleiche Kälte mithilfe einer Klimaanlage erzeugen, dann würden pro Tag mindestens 25 kWh Strom nötig sein.

Beitrag zur CO2-Reduzierung

Durch ein begrüntes Dach wird CO2 in Sauerstoff umgewandelt und dabei der Feinstaub gefiltert. Dies leistet einen enorm wichtigen Beitrag zum Überleben von gefährdeten Insekten wie zum Beispiel Hummeln.

Mit nur einem Quadratmeter Dachbegrünung kann pro Jahr bis zu 5 kg CO2 gebunden werden. Dabei werden pro Jahr 0,2 kg Schwebeteilchen aus der Luft gebunden.

Pflege und Wartung von begrünten Dächern

Nachdem das Dach bepflanzt wurde, sind nur noch wenige Arbeiten nötig, damit die Pflanzen gut anwachsen können.

Wichtig beim Gründach ist, dass die Bepflanzung möglichst zwischen Mai und Oktober stattfinden sollte. Im Anschluss daran ist es gerade bei der extensiven Begrünung nur noch 1 bis 2 mal pro Jahr eine regelmäßige Pflege einzuplanen. Zur regelmäßigen Pflege gehört das Jäten von Unkraut auf der Fläche. Dabei können auch unerwünschte Samen und Wurzelausläufer entfernt werden.

Fällt die Entscheidung auf Sedumpflanzen, hat dies einen entscheidenden Vorteil. Sedumpflanzen erhalten sich von selbst und in der Folge muss mit deutlich weniger Pflegeaufwand gerechnet werden.

Rechtliche Aspekte der Dachbegrünung

Grundsätzlich sind begrünte Dächer zulässig. Es müssen keine besonderen Genehmigungen erteilt werden. Allerdings kann die Dachbegrünung auch im Bebauungsplan rechtsverbindlich festgesetzt werden. Dies ist insbesondere bei der Dachform Flachdach laut § 74 LBO möglich. Ebenso kann die Gemeinde die Begrünung von Dächern laut § 9 (1) 25 BauGB festsetzen.

Kosten und Finanzierung

Die Kosten für das grüne Dach können nicht pauschal beziffert werden, da eine Reihe von Faktoren für die Gesamtkosten entscheidend ist. Hausbesitzer können für das grüne Dach sowie dessen Finanzierung von verschiedenen Fördermaßnahmen profitieren. Die wohl bekannteste Fördermaßnahme ist das umweltgerechte und energieeffiziente Bauen in Bezug auf die Dachbegrünung bei Neubauten. In vielen Städten und Kommunen in Deutschland wird die Dachbegrünung mit finanziellen Zuschüssen oder anderen indirekten Maßnahmen gefördert. Dazu zählt zum Beispiel auch die Gebührenminderung bei Niederschlagswasser.

Fazit

Durch das Begrünen eines Daches wird nicht nur die Energie effizient genutzt, sondern jeder kann hier maßgeblich zu einer besseren Lebensqualität beitragen. Ein begrüntes Dach hat schon wertvolle Ressourcen und ist daher auch ein sinnvoller Schritt in Richtung nachhaltiges Bauen im Einklang mit Natur und Umwelt.

Mit dem Dachgrün können erhebliche Kosten eingespart werden, denn in der Regel sind deutlich weniger Reparaturen am Dach nötig als bei der konventionellen Dacheindeckung. Gleichzeitig können Abwassergebühren gespart werden.

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Matthias Büdenbender
Matthias Büdenbender Unterschrift

Autor: Matthias Büdenbender

Mein Name ist Matthias Büdenbender. Ich bin Geschäftsführer von Büdenbender Hausbau und schreibe auf dieser Website über die Zukunft des Bauens.
Ich teile hier mein Know how und berichte über die Qualität beim Hausbau, sowie die Trends der Hausbaubranche und Innovationen. Dabei folgen meine Mitarbeiter und ich einer Maxime: Wir bauen Ihnen kein Gebäude, wir bauen Ihnen ein Zuhause, für Sie und Ihre Familie.
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