Schon seit dem frühen Mittelalter ist der Erker im Rahmen der Architektur zu finden. Seinen Ursprung hat der Erker in den Wehrbauten, wo er zu Verteidigungszwecken der Häuser aufgrund seines größeren Blickwinkels errichtet wurde. Dies erklärt auch, warum der Name vom nordfranzösischen arquiére mit Schießscharte übersetzt wird. Bautechnisch gesehen handelt es sich beim Erker um einen geschlossenen und mit Fenstern versehen Anbau am Haus. Mit unserem Ratgeber möchten wir sowohl die Vorteile als auch den Nachteil des Anbaus näher betrachten.
Der Erker ist mehr als nur ein Vorbau am Einfamilienhaus, der Stadtvilla oder anderen Haustypen, denn neben der Aufwertung des Innenraums bietet er der Familie eine Reihe von weiteren Vorteilen.
Mit einem Erker bekommt das Haus mehr Individualität. Laut dem Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) zählt bei Fertighauskunden der Erker als die beliebteste Variante, dem Haus das gewisse Extra zu verleihen. Sehr beliebt in diesem Zusammenhang ist der Standerker, der die Wohnfläche optimal ergänzen kann. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Anbau das Schlafzimmer, Kinderzimmer, Küche oder die Ankleide beherbergt. Schon beim Grundriss haben Hausbesitzer hier komplett freie Hand. Damit der Anbau sich auch optisch vom Haus abhebt, wird er gern mit einem farblichen Akzent gestaltet oder gar mit einem alternativen Oberflächenmaterial – eventuell ein spezieller Putz. Die Auswahl ist hier riesig.
Insbesondere wenn die bebaute Außenwand nach Norden ausgerichtet ist, kann der Erker für zusätzlichen Lichteinfall durch die Seitenwände, welche nach Ost und West ausgerichtet sind, sorgen. Bei einem Eckerker profitiert das Zimmer von mehr Lichteinfall, der von allen Seiten möglich ist. Im Übrigen wird ein Erker vollständig zur Wohnfläche gerechnet, während es beim Balkon nur 50 Prozent sind.
Der Anbau am Haus wird von vielen Bewohnern auch als kleine Insel zum Ausruhen und Entspannen bezeichnet. Dabei bietet der zusätzliche Raum im Vergleich mit einem Balkon mehr Privatsphäre, denn er schützt besser vor fremden Blicken. Als Leseecke oder als Essplatz bzw. Kinderzimmer genutzt, kann der Erker Räume besser strukturieren und der Familie ein Gefühl von Weite geben.
Der Erker dient als architektonisches Highlight an jedem Haus und verleiht durch seine offene Bauweise dem Haus das gewisse Etwas. In vielen Fällen wirkt der Anbau wie ein Wintergarten, der nicht nur viel Licht in den Raum lässt, sondern auch für mehr Gemütlichkeit sorgt. Je nach Planung kann der Erker auch über mehrere Stockwerke reichen.
Bei einem Erker mit Fenstern in Richtung Garten fühlen sich die Bewohner wie mittendrin, denn der Anbau sorgt für einen Rundumblick.
Dank der großen und meist bodentiefen Fenster kann die natürliche Sonneneinstrahlung als zusätzliche Wärmequelle genutzt werden. Schon bei den ersten Sonnenstrahlen profitieren die Bewohner von der angenehmen Wärme im Erker.
Der Erker kann nicht nur als Leseecke oder als Essplatz genutzt werden, denn er bietet auch zusätzlichen Stauraum. So kann zum Beispiel im Rahmen der Ausstattung eine eingebaute Bank mit bequemen Polstern unter einem Erkerfenster für mehr Gemütlichkeit sorgen und zusätzlichen Stauraum mitbringen.
Wir haben jetzt eine Reihe von Vorteilen des Anbaus näher betrachtet. Um der Gerechtigkeit Genüge zu tun, möchten wir auch auf den einen oder anderen Nachteil hinweisen.
Das Traumhaus mit einem Erker zu bauen, bedeutet für das Bauunternehmen einiges mehr an Aufwand bei den Bauleistungen. Dies schlägt sich dann in den zusätzlichen Baukosten für das Traumhaus nieder. Je nach Größe, Bauweise und den eingesetzten Elementen kann dies die Kosten rund um das Haus deutlich in die Höhe treiben.
Bei einem nachträglichen Anbau an das Haus fallen die Kosten in der Regel noch höher aus. Aus diesem Grund sollten Bauherren sich bereits vor dem Hausbau für oder gegen den Erker am Traumhaus entscheiden. Wesentlicher Grund für die hohen Kosten beim nachträglichen Anbau sind die verschiedenen Baumaßnahmen wie zum Beispiel das Aufbrechen der Fassade sowie das Erweitern des Fußbodens.
Des Weiteren müssen mit höheren Energieverlusten gerechnet werden, denn durch die größere Oberfläche der Fassade kommt es zu einem entsprechenden Wärmeverlust. Der Erker kann zwar entsprechend gedämmt werden, doch eine solche Dämmung ist selbst für Profis eine Herausforderung.
Mit einem Erker kann auf der einen Seite für mehr Wohnraum gesorgt werden, was jedoch auf der anderen Seite in Bezug auf die Privatsphäre einen Nachteil bedeuten kann. Zum einen sind die Bewohner näher am Nachbargrundstück, was nicht nur die Nachbarn stören kann. Sicherlich kann der Erker bis zu 1,5 Meter über die Fassade hinausreichen, wenn sichergestellt ist, dass mindestens 2 Meter zu Nachbargrenze eingehalten werden können.
Durch die zusätzlichen Ecken des Erkers kommt es zu mehr Wärmebrücken am Haus, die regelmäßig überprüft und gewartet werden müssen. Ansonsten besteht die Gefahr einer Schimmelbildung. Aus diesem Grund muss der Einbau und die Montage eines Erkers nach Möglichkeit von einem Fachmann übernommen werden.
Der Erker ist ein einzigartiges Gestaltungselement sowohl am Fertighaus als auch am Massivhaus. Dank des modernen Designs kann der Wohnraum erweitert werden, ohne dass dabei Gartenfläche verloren geht. Die Fenster an den Seitenflächen des Erkers sorgen für mehr natürliches Tageslicht. Im Vergleich mit einem Balkon oder einem schrägen Dachgeschoss wird der Erker als 100 %ige Wohnfläche gewertet. Aus Kostengründen ist es sinnvoll den Erker direkt beim Neubau zu planen, denn nachträgliche Anbauten verursachen nicht nur hohe Kosten, sondern können auch Probleme durch Wärmebrücken mit sich bringen.
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Autor: Matthias Büdenbender
Mein Name ist Matthias Büdenbender. Ich bin Geschäftsführer von Büdenbender Hausbau und schreibe auf dieser Website über die Zukunft des Bauens.
Ich teile hier mein Know how und berichte über die Qualität beim Hausbau, sowie die Trends der Hausbaubranche und Innovationen. Dabei folgen meine Mitarbeiter und ich einer Maxime: Wir bauen Ihnen kein Gebäude, wir bauen Ihnen ein Zuhause, für Sie und Ihre Familie.
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